Gratis Binden und Tampons: Initiative an Österreichs Schulen wird ausgeweitet

An hunderten weiteren Schulen werden künftig gratis Menstruationsprodukte für Mädchen und Frauen angeboten. Die Initiative soll finanziell entlasten und über das Thema Menstruation aufklären, um es aus der Tabuzone zu holen. Ziel sei es, „Bewusstsein schaffen und die Tabuisierung des Themas Menstruation endlich durchbrechen“, so Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ).

Die Hintergründe

Laut dem Menstruationsgesundheitsbericht 2024 des Gesundheitsministeriums hat ein Fünftel der Frauen in Österreich Schwierigkeiten, sich Menstruationsartikel zu kaufen. Die Studie zeigt außerdem, dass die Periode für viele nach wie vor ein schambehaftetes Thema ist. 9 von 10 Frauen seien zwar eher der Meinung, dass man offen über die Periode reden können solle. Ein Achtel der Frauen von 14 bis 60 empfinde die Periode als etwas Unreines und 7 Prozent meinen, mann solle die Regelblutung vor anderen geheimhalten.

Die Offensive für Entlastung und Aufklärung

Die Initiative, die bereits an 15 Fachhochschulen/Unis und 22 Salzburger Schulen läuft, wird ab Oktober massiv erweitert. Dann kommen 252 weitere Schulen in Vorarlberg, Tirol, Kärnten, der Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland dazu. Im Rahmen einer Kooperation von Bildungseinrichtungen und einer Drogeriekette werden insgesamt 5,6 Millionen Tampons und Binden zur Verfügung gestellt. Die Entnahme erfolgt unkompliziert über Spender in den Waschräumen. Zusätzlich führen QR-Codes auf den Spendern zu Informationsangeboten rund um Frauengesundheit und den weiblichen Zyklus.

Warum jetzt?

Für Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) ist die finanzielle Entlastung bei diesen grundlegenden Hygieneartikeln gerade in Zeiten starker Teuerung „dringlich und notwendig“. Mit dem Pilotprojekt wolle man einen wichtigen Schritt setzen, um das Thema Menstruation als selbstverständlichen Teil des Lebens zu etablieren.


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